Im Oktober 2024 soll es endlich soweit sein: Circus Soluna reist nach Uschgorod in die Ukraine, um an einer Schule für Kinder mit Hörproblemen zum ersten Mal „Kindermitmachzirkus“ durchzuführen und Sterne zum leuchten zu bringen.
Das Projekt umfasst aber nicht nur eine Woche in der Ukraine. Vielmehr wird es zuvor auch noch eine Woche Kindermitmachcircus in Košice/ Slowakei geben. Auch hier soll das einzigartige Projekt realisiert werden, an dem unter anderem geflüchtete Kinder aus der Ukraine sowie Kooperationspartner eben aus dem benachbraten Uschgorod teilnehmen.
Das alles so kommt wie es seit Monaten geplant wird, hängt vor allem mit dem besonderen Engagement von Birger Koch zusammen, dem Macher von Circus Soluna. Er ist es, der bereits im Januar mit Werner Kalf aus Belgien und Eduard Buras aus der Slowakei nach Uschgorod gereist war, um vor Ort für unser Projekt zu werben; siehe Reiseberichte.
Werner hat während seiner aktiven Zeit als Leiter des Jugendtreffs „Inside“ in Eynatten viele Jahre Zirkusprojekte in den Ferien mit Soluna durchgeführt. Der nicht nur in der Jugendarbeit engagierte „Animator“ hat sich auch in der humanitären Hilfe für die Ukraine hervorgetan. Und im Zuge dieses persönlichen Engagements Eduard Buras aus Košice kennengelernt, der seinerseits in der Slowakei Hilfen für die Menschen in der Ukraine organisiert.
Und so kommt es, dass mit der„Uschgorod Special School“ für Kinder mit Gehörproblemen und kids smile e. V. nun insgesamt 5 Partner zusammenarbeiten, um unser Leuchtturmprojekt zu realisieren und damit vor Ort bekannt zu machen.
Starke Partnerschaft: Birger Koch, Eduard Buras, Werner Kalf, Maria Feilová und Ralf Pauli.
Der Aufwand hin zu einer ersten Durchführung ist enorm und kostenintensiv. Aufgrund der Tatsache, dass niemand in der Slowakei oder in der Ukraine den Aufwand und die Notwendigkeit zur Schaffung von Rahmenbedingungen kennen kann, braucht es vorab einen engen Austausch und viele Absprachen. So wie jetzt wieder durchgeführt, in einer Videokonferenz aus verschiedenen Ländern heraus.
Wenn so ein Zirkusprojekt erst einmal durchgeführt ist und die handelnden Partner vor Ort die Voraussetzungen und den Ablauf der Aktion besser kennen, ist eine späterer Wiederholung wesentlich einfacher zu organisieren. Doch der erste Schritt ist immer von hohem Aufwand geprägt. Wenn hierzu auch noch mehrere unterschiedliche Partner grenzüberschreitend zusammenarbeiten, ist der Abstimmungsbedarf natürlich entsprechend hoch.
Auch die Kosten für die zweiwöchige Unternehmung sind hoch. Birger Koch hatte deshalb im Namen von Circus Soluna im März 2024 einen Förderantrag beim EU-Programm „Erasmus+ Jugend“ gestellt. Und kürzlich tatsächlich ein Zusage erhalten!!! Wörtlich heißt es in der Begründung:
Das Small-scale Partnership Projekt (SSP) unterstützt nachvollziehbar die gewählten jugendspezifischen Prioritäten „Steigerung von Qualität, Innovation und Anerkennung der Jugendarbeit“ und „Unterstützung der Reaktion des Jugendbereichs in Europa auf den Krieg in der Ukraine“.
Es zielt im Kern auf die Organisationsentwicklung der beteiligten Partnerorganisation und deren – teilweise ehrenamtlichen – Fachkräfte und Nachwuchsfachkräfte ab. Die beteiligten Partner sind im Kontext nicht-formaler Jugendarbeit zu verorten. Das Projekt ist somit von hoher Relevanz für die Ziele des Formats in der Leitaktion 2 von Erasmus+ Jugend.
Die Projektziele sind klar und realistisch formuliert und tragen den Bedürfnissen der Partnerorganisation bei, die positive pädagogische Wirkung von Zirkusprojekten in der Arbeit mit jungen Geflüchteten zu stärken. Die geplanten Aktivitäten bauen sinnvoll aufeinander auf, bei der Planung und Umsetzung der Aktivitäten wird auf Nachhaltigkeit und Inklusion geachtet. Die Budgetierung ist nachvollziehbar und angemessen.
Mit „Organisationsentwicklung der beteiligten Partnerorganisation und deren – teilweise ehrenamtlichen – Fachkräfte und Nachwuchsfachkräfte“ ist die Schaffung von tragfähigen Strukturen für eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Jugendbereich gemeint. Dieser soll nachhaltig gestärkt werden. Und der Kindermitmachcircus dient dabei als „Vehikel“, die die (ehrenamtliche) Zusammenarbeit von jungen Menschen aus Belgien, Deutschland und der Slowakei schafft.
Und die Ukraine? Nun, die steht zunächst außerhalb der Förderkulisse, weil (noch) nicht EU.
Hier kommt kids smile e. V. zum Zuge! Wir fördern und unterstützen die Durchführung des Kindermitmachcircus in Woche zwei, wenn es von Kosiče über die nahe Grenze nach Uschgorod geht. Auch hier arbeiten die Ehrenamtliche zusammen, müssen Unterkünfte und Verpflegung finanziert, wie auch Kosten für Transport und Material übernommen werden.
Hierfür setzt kids smile e. V. die Spenden konkret ein, die er und Circus Soluna akquirieren.
Es ist aktuell eine wirklich spannende Phase des gegenseitigen Kennenlernens und planen. Alle sind starke Partner mit hoher Motivation, damit dieser erste Schritt gelingt. Es gibt für uns alle noch viel zu tun. Aber wir sind auf dem Weg!
(Titelfoto: Circus Soluna)
